Erbach
In den kommenden Monaten wird hier mehr über die Erbacher Geschichte stehen....
 
Mit einer Schenkung an das Kloster Lorch um 768, die Arilbach (das heutige Erbach) und Widergisa (heute Würges) gemeinsam vornahmen, wurden die beiden Orte erstmals urkundlich erwähnt. Eine Besiedlung erfolgte bereits in der Bronzezeit durch Bandkeramiker (jüngste Ausgrabungen waren am Katzenrain). Grabfunde lassen auf einen fränkischen Ursprung der Siedlung schließen, die vermutlich im 6. oder 7. Jahrhundert gegründet wurde. Um 1100 entstand die erste Kapelle in Erbach, die als St. Georgs-Kapelle 1328 namentlich erwähnt wurde. 1905 wurde der Ort an das Stromnetz angeschlossen, ab 1910 eine zentrale Trinkwasserversorgung installiert und 1961 eine neue Schule errichtet. Wirtschaftshistorisch ist die ungewöhnlich große Zahl von sieben Mühlen interessant, die noch im 19. Jahrhundert in dem vergleichsweise kleinen Ort betrieben wurden. Erbach wurde zum 1.7.1974 zur Stadt Bad Camberg eingemeindet.
Erwähnenswert ist, dass der Bayrische Ministerpräsident von 1924 bis 1933, Heinrich Held, aus Erbach stammt. Er wurde am 06.06.1868 als sechstes Kind des Musikers, Landwirts und Kaufmanns Johannes Held und dessen Ehefrau Susanne in Erbach geboren. An seinem Geburtshaus erinnert eine kleine Gedenktafel an ihn. 

Im Rahmen der 1200-Jahrfeier (1968) wurde der noch damaligen selbstständigen Gemeinde Erbach von der Landesregierung das neue Wappen verlieren. Seit der Gebietsreform 1974 gehört Erbach der Stadt Bad Camberg an und ist seither, nach der Kernstadt der zweitgrößte Ortsteil (Knapp 3000 Einwohner). Insgesamt gibt es 6 Ortsteile, welche zusammen ca. 14.000 Einwohner haben und somit nach Limburg die zweitgrößte Stadt im Landkreis Limburg-Weilburg darstellt.


Die offizielle Beschreibung des Erbacher Wappens findet man im Gutachten des Hessischen Hauptstaatsarchivs und lautet: "Im blauem, durch ein silbernes Schwert und eine Lanze Schräggekreuzt, unten ein goldenes Erlenblatt."


Diese "redenden" Wappensymbole des Baches und des Erlenblattes sollen auf den Ortsnamen hinweisen, der aus "Arilbach", das heißt "Erlenbach", entstanden ist. Die Lanze ist das Symbol des heiligen Georg. Schon das Siegel, dass die Gemeinde Erbach seit 1844 führte, zeigt im Schild einen Reiter mit der Lanze. Dieses Siegel deutete auf das St. Georgs-Patrozinium der alten Erbacher Kapelle hin. Das Schwert in dem neuen Wappen soll an den Patron der heutigen Kirche, den heiligen Mauritius, erinnern und zugleich an die Ursprünge der weltlichen Macht, konkret an den Ritter Werner von Erlebach, der um 1217 in einer Urkunde erwähnt wird. 


In Aussprachen mit der damaligen Gemeindevertretung wurden die Wappensymbole beraten.


Mitarbeiter an der Entwurfsgestaltung waren zur damaligen Zeit:
Willi Sabel , Erbach/Ts. ; Wolf-Arno Kropart, Wiesbaden Hauptstaatsarchiv ; Heinz Hofmann, Erbach/Ts. und Heraldiker Rill, Wiesbaden.


Nachzulesen in der Dorfchronik zur 1200 Jahrfeier.